Wenn man es endlich geschafft hat, mit seinem Online-Shop live zu gehen, dann geht es darum, sich im Wettbewerb zu behaupten. Was eine nicht ganz so einfache Aufgabe ist, wie ein Besuch des 6. Online Print Symposiums (OPS) in München deutlich machte.
E-Commerce ist eine ganz andere Welt, mit der man sich als Drucker erst einmal vertraut machen muss. Die grössten Herausforderungen liegen in den Themen Zeit, Budget, IT-Kompetenz und Personal und nicht zuletzt im Kompetenzaufbau in Bereichen wie E-Commerce, Digitalisierung und Automatisierung. Bedingt durch die Transformation, die ein Online-Shop einleitet, ist auch ein grundlegender Kulturwandel nötig. Denn für viele Druckereien muss die Online-Produktion in die bisherigen Produktionswege eingebettet werden, was die Sache nicht erleichtert.
Am Online-Druck kommt man in Zukunft als Druckerei allerdings nicht vorbei. Für Kunden unter 35 Jahren existiert kein Produkt, zu dem es keine Informationen im Internet gibt – und dazu gehören auch Drucksachen aller Art. Die Einführung eines Online-Shops benötigt jedoch seine Zeit – übers Knie brechen kann man hier nichts. Wichtig ist eine klare Positionierung, um sich gegen die vermeintlich übermächtig grossen Online-Shops zu behauptet. Hier kann man unter anderem mit Individualisierung, Ökologie, persönlicher Ansprache und Spezialitäten punkten. Die Druckindustrie muss sich den neuen Zeiten anpassen und sich nicht gegen den Veränderungsdruck auflehnen. Online-Printer werden sogar in Nischen den Markt der Zukunft bestimmen und die besseren Chancen haben, um im Wettbewerb zu bestehen.